Ende November standen in allen Regionen Fortbildungen auf dem Programm. Wie die meisten anderen Fellows haben sich auch die NRW-Fellows der Klasse 2016 zu der Gelegenheit das erste Mal wiedergesehen, seitdem sie im zweiten Einsatzjahr sind. Themen bei dieser dreitägigen Fortbildung in Gelsenkirchen waren unter anderem Leading Change, Projektmanagement und Mindful Leadership, wie Nina berichtet.

Der Montag begann mit einem freudigen Wiedersehen in den Räumlichkeiten des Schacht III in Gelsenkirchen, einer kleinen „Wie geht’s uns?“-Runde und was seit dem Frühling (genauer gesagt seit unserer letzten Fortbildung im März) alles an unseren Schulen passiert ist. Danach haben wir uns im Seminar „Leading Change und Innovation“ mit unserer Einstellung zu Veränderungen und dem 4-Zimmer-Modell beziehungsweise den vier Phasen von Veränderungsprozessen beschäftigt. Dieses Modell beschreibt prototypisch die Phasen, in denen die Menschen Veränderungen wahrnehmen. Es zeigt unter anderem, dass negative Emotionen einfach dazugehören.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf haben wir uns dann individuell damit auseinandergesetzt, welche Veränderung wir als Fellows der Klasse 2016 noch an unseren Schulen – immerhin fängt bald unser letztes halbes Jahr an – anstoßen beziehungsweise umsetzen möchten. Geleitet von diesem Gedanken fiel es uns nicht schwer, dieses Veränderungsvorhaben in einem überzeugenden Pitch unseren Mit-Fellows vorzustellen und ein Gefühl der Dringlichkeit („sense of urgency“) zu erzeugen.

Mit Design Thinking zur Youtube-Coaching AG

Mit diesen Impulsen haben wir dann mit Design Thinking drei dieser Veränderungsvorhaben weiter durchdacht. Design Thinking eignet sich hier besonders als Methode, da es einlädt über den eigenen Tellerrand zu schauen, interdisziplinär und partizipativ an Lösungen forscht und eine offene Ergebnisorientierung mit sich bringt. So entstand aus der Herausforderung der Etablierung eines wirkungsvollen Schüler*innen-Coachings an einer Schule eine Youtube-Coaching AG als Lösungsansatz.

An unserem zweiten Fortbildungstag drehte sich alles um die letzten Bausteine des Projektmanagements, dem Controlling und dem Projektabschluss. Außerdem haben wir immer wieder reflektiert, wie wir unseren Schüler*innen möglichst viel Raum für Eigeninitiative und Leadership in Projekten, AGs und Co. geben können und wie wir es in der Vergangenheit bereits getan haben. Das letzte Projektmanagement-Modul unserer Qualifizierung endete mit einer kleinen Challenge: Innerhalb einer Stunde sollten wir in Einzelarbeit oder in einer Kleingruppe ein Konzept für ein Schüler*innen-befähigendes Projekt mit Zielformulierung, der groben Spezifizierung der Hauptleistungen, einer Analyse von Chancen und Risiken mit Meilensteinen und der Kosten erarbeiten. Anschließend hatten wir drei Minuten Zeit die Ergebnisse im Plenum vorzustellen. Diese Herausforderung war äußerst intensiv, produktiv und inspirierend. Es sind großartige Präsentationen in dieser kurzen Zeit entstanden und das Feedback der Gruppe ist wie immer unglaublich hilfreich gewesen.

Sätze im inneren Ohr und Meditationsübungen

Der letzte Fortbildungsvormittag am Mittwoch beschäftigte sich dann noch mit dem Thema „Mindful Leadership“. Dort stand im Fokus, sich die Konsequenzen von Stress bewusst zu machen und die eigene Resilienz zu fördern. Auch die Auseinandersetzung mit den Sätzen im inneren Ohr, die wir hören sobald wir vor oder in herausfordernden Situationen stehen, und deren Umformung in innere Erlauber-Sätze war Teil dieses Seminars. Während unterschiedlicher Meditationsübungen und progressiver Muskelentspannung haben wir uns nicht nur auf uns selbst konzentriert, sondern gleichzeitig auch neue Übungen für den Schulalltag kennengelernt.

Diese drei Tage voller interessanter Seminare und Inhalte haben nicht nur unser Verständnis und Wissen zu dem Thema Leadership erweitert, sondern auch wie immer jede Menge Input, Ideen und methodisches Wissen in unseren „Beute-Beutel“, den wir zurück mit an die Schulen nehmen, gefüllt. Gestärkt mit dem Rückhalt der Gruppe und den vielen Inspirationen gehen wir nun zurück in unser letztes Schuljahr an unseren Einsatzschulen.

 

Fellow Nina Warnecke

 

 

 

Autorin: Nina-Vanessa Warnecke ist Fellow an der Gesamtschule Weierheide in Oberhausen. Dort arbeitet sie schwerpunktmäßig mit  Kindern mit Fluchterfahrung.