Dewina Leuschner, Schülerin an der Hamburger Otto-Hahn-Schule, war gemeinsam mit unserer Alumna Sandra Stalpes beim ersten Student Leader Advisory Council in London dabei und erzählt hier von ihren Eindrücken.

Startschuss des ersten Student Leader Advisory Council

Sechs wundervolle Tage liegen hinter uns und ein unglaubliches Abenteuer hat gerade erst begonnen! Im Januar 2018 fiel der Startschuss für die Implementierung des ersten Student Leader Advisory Council (kurz SLAC) durch Teach for All.
In diesem Beratungsgremium arbeiten sieben Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Ländern (Indien, Malaysia, Neuseeland, Peru, Mexico, Nepal, Deutschland) gemeinsam daran:
1) voneinander zu lernen, gemeinsam zu wachsen, ihr volles Potential zu entfalten, um die Welt für sich selbst und alle anderen zu einem besseren Ort zu machen.
2) ihre Stimme zu erheben, ihre Meinung zu teilen und so die Vision und Arbeit von Teach for All für mehr Bildungsgerechtigkeit in der Welt, aus Perspektive von uns Schülerinnen und Schülern, zu unterstützen.
Dabei werden alle Schülerinnen und Schüler von jeweils einer/einem Fellow oder einer/einem Alumna oder Alumni begleitet. Mit der Unterstützung der Teach First Deutschland Alumni Sandra Stalpes, Markus Cramer und Clemens Otto, hatte ich mich letzten Herbst bei Teach for All beworben und wurde tatsächlich für das SLAC ausgewählt! An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Unterstützung!

Mit Menschen von allen Kontinenten zu sprechen hat mich viel über die Welt gelehrt

Ich konnte unfassbar viel über Bildung, Schule und Unterrichtsmethoden, aber vor allem auch über die Welt, andere Länder und meine Umgebung lernen. Mein Bewusstsein für globale Probleme aber auch Lösungen und neue Wege hat sich verändert. Ich hatte die Chance mit ca. 150 Lehrerinnen und Lehrern und vier anderen Schülerinnen und Schülern aus etwa 40 Ländern dieser Welt zu sprechen. Geschichten, Erfahrungen und Ideen von so vielen verschiedenen Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensumständen zu hören, hat mein Denken verändert und war einfach nur überwältigend! Mit Menschen von allen Kontinenten zu sprechen hat mich viel über die Welt gelehrt, aber auch über mich selbst, Deutschland und Europa. Ich dachte immer ich bin gut informiert über Deutschland und Europa, aber ich weiß jetzt, dass es noch viel für mich zu lernen gibt. Es gibt eben doch mehr, als die Geschichte aus Perspektive des Ich-Erzählers. Vieles sehe ich jetzt aus einem anderen Blickwinkel. Es ist ein wirklich großer Unterschied, ob man einen Bericht über Haiti in der Zeitung liest oder mit jemandem spricht, der dort lebt. Ich habe einmal mehr gelernt, dass uns alle mehr verbindet als trennt und dass wir viel gemeinsam haben!

SLAC Familie: Entschlossenheit die Welt zu verändern

Der Geist der Entschlossenheit diese Welt zu verändern, den ich dort erleben durfte, war unglaublich inspirierend und ich werde noch lange davon zehren. Zu sehen, dass ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die für das gleiche Ziel kämpfen hat mir Kraft und Hoffnung gegeben. Hätte mir vor drei Wochen jemand gesagt, dass ich bald morgens am Frühstückstisch das Lieblingslied meiner Freundin aus Peru höre, während ich mit meiner Freundin aus Nepal schreibe, anstatt Jens Riewa zuzuhören, wie er die Nachrichten vorliest, hätte ich diese Person sicher für verrückt erklärt! Es ist das Beste, was mir je passieren konnte!
Die Freundschaften, die ich dort schließen durfte haben eine andere Basis und sind auf ganz neue Art besonders für mich! In fünf Tagen wurde aus einem Haufen von 10 sich völlig fremden Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern die SLAC Familie! Und ich bin sicher, dass unsere Reise gerade erst beginnt!!!

Zurück Zuhause: spannende Aufgaben und Projektideen mit im Gepäck

Wieder zu Hause warten nun viele neue spannende Aufgaben auf mich. Die Inspirationen, Gedanken und vor allem die Energie dieser Zeit sollen nicht einfach im Alltag verloren gehen. Unsere Aufgabe als Schülerinnen und Schüler ist es nun, ein Stück davon in unser Umfeld zu tragen, indem wir selbst ein Projekt ausarbeiten und auf diese Weise positiv unsere Schulgemeinschaft zu beeinflussen.
Dabei achten wir immer darauf, dass wir „locally rooted and globally informed“ bleiben, indem wir regelmäßig Videokonferenzen haben, bei denen wir unsere Erfahrungen und Ideen austauschen und uns gegenseitig bei der Umsetzung unterstützen. Außerdem haben wir immer wieder die Möglichkeit an offiziellen Videokonferenzen von Teach for All teilzunehmen und so auch in einem größeren Rahmen Einfluss auszuüben. Um gezielter mit Teach for All zusammenwachsen zu können, durfte sich jede und jeder von uns einem Team anschließen, mit dem wir in Zukunft gerne näher zusammenarbeiten möchten. Ich freue mich riesig auf die Arbeit mit dem „Partner Engagement“- und dem „Participants and Alumni Impact“- Team sowie auf jede andere dieser Aufgaben.

Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit, die Teach For All mir gibt, meine Meinung zu sagen und für das aufzustehen, was mir wichtig ist! Aber auch für jede einzelne Lehrerin und jeden einzelnen Lehrer, die/der mich auf dem Summit ernst genommen, mir zugehört und offen mit mir gesprochen hat! Es waren nie fünf Schülerinnen und Schüler unter 150 Lehrerinnen und Lehrern, sondern 155 Menschen mit dem Wunsch, das Beste für alle Schülerinnen und Schüler dieser Welt zu erreichen!
Vor allem aber bin ich dankbar, dass ich die beste Lehrerin der ganzen Welt habe, die das alles für mich möglich gemacht hat! Die mich zu der Bewerbung ermutigt, mich immer unterstützt und versucht hat, 100% aus mir heraus zu holen und die auch dann noch an mich glaubt, wenn ich selbst gerade vergesse, wie das geht! Wir hatten eine unglaubliche Zeit und so viel Spaß zusammen und ich bin so froh, dass ich sie an meiner Seite habe! Als Lehrerin, aber vor allem auch als besondere Freundin.

Ein Hoch auf diese wunderbare Zeit!
Ein Hoch auf UNS!

 

 

 

 

 

Autorin: Dewina Leuschner besucht die 11. Klasse der Otto-Hahn-Schule Jenfeld und war mit unserer Alumna Sandra Stalpes beim Student Leader Advisory Council in London.