Unsere Autorin Saskia Kredig hat die Region Nord einige Wochen als Praktikantin unterstützt. Hier gewährt sie einen Einblick in ihre Zeit im TFD-Büro in Hamburg und die Aufgaben, an denen sie dort gearbeitet hat.
Erwartet man während eines Praktikums, nur am Kopierer zu stehen und Kaffee zu kochen, ist man bei Teach First Deutschland eindeutig falsch. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, dass die Arbeit bei der gemeinnützigen Bildungsinitiative unglaublich vielfältig und spannend ist. Das sage ich nicht etwa um zu heucheln oder mich bei jemanden gut zu stellen – es ist so! Aber der Reihe nach…
Zwischen März und Mai 2016 war ich als Praktikantin im Regionalbüro Nord in Hamburg tätig. Es überraschte mich, wie herzlich und freundlich ich von allen aufgenommen und eingearbeitet wurde. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, ein Teil des Teams, oder besser, ein Teil einer kleinen Familie zu sein. Es dauerte ein paar Tage bis ich mich in der (für mich riesigen) Datenbank und den Strukturen der Organisation eingefunden hatte. Sobald ich aber einen groben Überblick hatte, konnte ich mich an zahlreichen Projekten beteiligen. Bei Teach First Deutschland gibt es nämlich immer was zu tun und dabei ist Eigeninitiative durchaus erwünscht.
Erweiterung des Aufgabenfelds
Laut Stellenbeschreibung hatte ich mich auf ein Praktikum im Programm-Management beworben und sollte das Team hauptsächlich im Recruiting von geeigneten Hochschulabsolventinnen und -absolventen unterstützen.
Im Laufe der Zeit erweiterte sich mein Arbeitsspektrum aber auf ganz andere Tätigkeitsfelder. Von der Vorbereitung von Präsentationen und Grafiken, zur Unterstützung bei der Durchführung von Großveranstaltungen, dem Besuch von Einsatzschulen und der anschließenden Berichterstattung sowie der Antragstellung von Fördergeldern war alles dabei. Ich durfte in nahezu allen Arbeitsbereichen der Organisation hineinschauen, wurde von Profis geschult (beispielsweise beim Thema Telefonakquise) und bekam dabei sogar Verantwortung übertragen. Sei es indem ich alleine einen Informationsstand auf der Uni-Jobmesse betreute oder Anträge zur Einreichung bei Stiftungen, großen Förderern und Preisen erstellte.
Jederzeit konnte ich das Team um Rat fragen und es spielte nie eine Rolle, ob alle viel zu tun hatten – ich wurde stets ernst genommen und seien meine Anliegen noch so klein. Gleichzeitig bekam ich aber viel Freiheit bei der Bearbeitung der Aufgaben. Eine Tatsache, die dazu führte, dass ich mich kurz vor den Deadlines wieder mit meinem alten Bekannten aus der Uni namens „Zeitdruck“ anfreundete. Sobald aber alles gerade noch rechtzeitig und zufriedenstellend fertig wurde, war man sehr stolz und begeistert. Ein Gefühl, das ich aus anderen Praktika nicht so erfahren habe.
Tagtäglicher Einsatz für Bildungsgerechtigkeit
Wie man wohl raushören kann, konnte ich während der drei Monate sowohl inhaltlich wie persönlich unheimlich viel lernen und dabei ein großartiges Team kennenlernen! Rückblickend hat mich das Engagement des gesamten Teams, mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu schaffen, besonders beeindruckt. Grundsätzlich kann wohl jeder von uns dem Gedanken zustimmen, dass alle Kinder unabhängig ihrer Herkunft gute Bildung verdienen. Aber wer setzt sich schon tagtäglich vor Ort dafür ein? Bei Teach First Deutschland erlebt man diesen Einsatz! Sowohl im Büro wie insbesondere bei den Fellows an ihren jeweiligen Einsatzschulen! Ich bin dankbar über den Blick hinter den Kulissen. Wäre es nach mir gegangen, wäre ich am liebsten geblieben. Aber wer weiß? Sicherlich sehen wir uns in Zukunft wieder, vielleicht sogar als Fellow? Ich kann nur jeden dazu ermutigen!
Autorin: Saskia Kredig war im Frühjahr 2016 Praktikantin im Regionalbüro Nord in Hamburg.