Kurz vor Beginn der Fortbildungswoche für unsere Fellows im März war klar: Wir müssen sie absagen, denn ein gemeinsamer Aufenthalt im thüringischen Oberhof wäre undenkbar. Eine Fortbildung für unsere Fellows sollte es aber dennoch geben. Also haben wir einmal kräftig Luft geholt und beschlossen, eine digitale Version der Fortbildungen anzubieten. Hier ein Einblick in die Vorbereitungen, unsere Tools und das Feedback der Fellows.

Hilfreich für unser Vorhaben war es, dass wir bereits seit einem halben Jahr die App „Teams“ nutzen und damit eine Online-Plattform für Team und Fellows zur Verfügung haben, die eine digitale Umsetzung ermöglicht. Viel war aber zunächst umzuorganisieren: Der Seminarplan musste überarbeitet werden. Manche Seminare, wie eines unserer Persönlichkeitsentwicklungsseminare, eignen sich nicht für eine digitale Umsetzung. Digitale Formate benötigen mehr Zeit und wir wollten den Fellows zudem mehr Zeit geben, um miteinander und mit uns über die aktuelle Situation zu diskutieren und dazu zu arbeiten.

Barcamps zu digitaler Begleitung von Schülerinnen und Schülern während der Schulschließungen

Als nächstes ging es darum, die Seminare selbst in eine digitale Version und alle Kolleginnen und Kollegen im Programm-Team auf den gleichen Stand zu bringen: Didaktische Strukturen wurden umgebaut, digitale Tools wie Wortwolken, Padlets und digitale Kartenabfragen eingebaut, Lernmaterialien umstrukturiert sowie digitale Räume eingerichtet. Auch digitale Barcamps wurden organisiert, so konnten die Fellows selbst Themenvorschläge machen und digitale Diskussionsrunden führen. Auch Kooperationspartner wie Accenture haben angeboten, digitale Workshops zu Leadership-Skills beizusteuern.

So ist für beide Fortbildungen ein Programm mit Zeit für Regionale Fellowgruppen, Austausch mit Alumni, inhaltlichen Seminaren (zu Themen wie Kooperative Lernkultur, Situational Leadership, Projektmanagement), Workshops zu Leadership-Skills wie Sketchnotes und Social Styles sowie zwei Barcamps zu Themen wie digitaler Begleitung von Schülerinnen und Schülern in der Zeit der Schulschließung, Diversity und Umgang mit Gewalt an Schulen für 240 Fellows entstanden.

Wir sind alle voller Tatendrang, Zuversicht und Ideen, auch in Zukunft – nicht nur in Coronazeiten – digital miteinander und für unsere Schülerinnen und Schüler zu arbeiten.

Die Umsetzung hat – zur Überraschung aller – sogar in Formaten mit mehr als 140 Teilnehmenden gut funktioniert. Team und Fellows haben gleich mehrere digitale Hürden übersprungen, viele Kompetenzen hinzugewonnen und Tools kennengelernt und ausprobiert. So sind wir alle nun voller Tatendrang, Zuversicht und Ideen, auch in Zukunft – nicht nur in Coronazeiten – digital miteinander und für unsere Schülerinnen und Schülern zu arbeiten.

Die Fortbildungen werden gerade mit Fellows und Team evaluiert. Dabei zeigt sich schon, dass auch digital produktives Arbeiten und intensiver Austausch möglich sind. Gleichzeitig haben wir wichtige Erfahrungen machen können, die uns helfen werden, digitale Formate in Zukunft noch besser umzusetzen. Zum Beispiel ist die Moderation im Teamteaching von Vorteil, alle Teilnehmenden sollten gut vorbereitet und technisch eingewiesen werden, es muss mehr Zeit eingeplant werden, da vieles, was sonst durch Mimik und Gestik kommuniziert wird, verbal vermittelt werden muss. Auch das Thema Gesprächsregeln und die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass alle gleichermaßen partizipieren können, hat uns beschäftigt.

 

 

 

Susanne Frank, Senior Managerin Leadershipprogramm