Hello Teach First Deutschland, this is Yohann from Teach for Belgium, I have an idea… Are you in?“ So begann für mich eine Reise der Begegnungen, durch die ich sehr engagierte Menschen kennengelernt habe. Für mich als Alumna und Teammitglied von Teach First Deutschland ist unsere Gemeinschaft der Bildungsbotschafter so noch größer geworden, über Grenzen hinweg – ein starkes Gefühl!  

Was war die Idee? Einen Austausch für Schulleitungen über europäische Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen, um sich gegenseitig zu stärken, voneinander zu lernen und so Schulentwicklung voranzubringen. Um das zu ermöglichen, haben wir uns gemeinsam mit Teach for Belgium und Teach for Slovakia für ein Förderprogramm von Erasmus+ beworben. Erfolgreich! Und so waren wir in unzähligen Stunden Online-Meetings und langen Zugreisen quer durch Europa zwei Jahre lang gemeinsam unterwegs: In Berlin, Bratislava und Brüssel – in privaten und öffentlichen Grund- und weiterführenden Schulen – mit Schulleitungen und Schulmanagementteams, Tutorinnen und Tutoren aus Belgien, Deutschland und der Slowakei sowie mit Fellows und Alumni der drei Organisationen des internationalen Netzwerks von Teach for All.  

„Für mich als Alumna ist unsere Gemeinschaft der Bildungsbotschafter so noch größer geworden!“

Als Partnerorganisationen von Teach for All sind Teach for Belgium und Teach for Slovakia ebenfalls gemeinnützige Bildungsorganisationen, die Hochschulabsolventinnen und –absolventen sowie Berufstätige auswählen und ausbilden, um für einen Zeitraum von zwei Jahren Kinder und Jugendliche an Schulen in sozialen Brennpunkten zu unterstützen. In gemeinsamer Mission für mehr Bildungsgerechtigkeit haben wir uns zusammengetan und wurden von der Stiftung EFCoCert und drei Partnerschulen aus Belgien, Deutschland und der Slowakei unterstützt.

Unter dem Projekttitel „CERTI4Headmasters“ war es unser Ziel, Expertise von Schulleitungen in Europa zusammenzubringen. Dabei wollten wir uns anschauen, wie Schulleitungen noch besser befähigt werden können, Lehrkräfte erfolgreich zu rekrutieren, professionell auszuwählen und einzuarbeiten. Gerade Schulen in benachteiligtem Umfeld stehen hier häufig vor der Herausforderung, Lehrerinnen und Lehrer für die Arbeit an einer vermeintlichen „Brennpunktschule“ zu gewinnen oder ihnen im manchmal turbulenten Schulalltag die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Daneben haben wir uns angeschaut, wie die Ausbildung von einer Lehrkraft zur Schulleitung in den verschiedenen Ländern abläuft und welche Kompetenzen gefragt sind, um eine Schule und ein Kollegium gut zu leiten.

Der Kern des Projekts bestand aus drei transnationalen Treffen, bei denen Schulleitungen und Schulmanagementteams aus Belgien, Deutschland und der Slowakei sowie Tutorinnen und Tutoren, Fellows und Alumni der drei Bildungsorganisationen in Brüssel, Berlin und Bratislava zusammenkamen. Zu jedem Treffen haben wir Umfragen für alle europäischen Partnerländer des Netzwerks von Teach for All erstellt. Wir wollten beispielsweise wissen, wie zufrieden Schulen mit ihren Prozessen zur Personalauswahl und Einarbeitung von neuen Kolleginnen und Kollegen sind oder in welchen Bereichen Schulleitungen und Lehrkräfte noch weitere Unterstützung benötigen. So konnten wir sehen, wie ähnlich die Herausforderungen von Schulen trotz der sehr unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Ländern sind.

„Trotz der unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Ländern stehen die Schulen vor sehr ähnlichen Herausforderungen.“

Im europäischen Vergleich rangieren die Kriterien, um eine Schulleitungsposition zu besetzen von keinen besonderen Anforderungen zu mindestens zehn Jahren Lehrerfahrungen, Bestnoten in Unterrichtshospitationen und umfänglichen Zusatzqualifikationen. Gleichzeitig wünschen sich viele der Befragten mehr Erfahrungsaustausch mit anderen Schulleitungen, zum Beispiel durch Networking-Veranstaltungen, gegenseitige Job-Shadowings und Supervisionen.

Gemeinsam haben wir Best Practice gesammelt, die gutes Schulmanagement und erfolgreiche Schulentwicklung unterstützen können. So ist zum Beispiel eine Methodensammlung entstanden, die die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Schulleitungen von der gemeinsamen Stundenreflexion bis zur konstruktiven Fallberatung erleichtert. Zum Abschluss unseres Projekts sind wir sehr stolz darauf, alle diese Ergebnisse auf einer Webseite veröffentlichen zu können: www.headmastersupport.eu. Dort können Schulleitungen und Lehrkräfte alle Materialien kostenlos abrufen, herunterladen und direkt für ihre Arbeit einsetzen. Sie finden dort zahlreiche Anwendungsbeispiele, nützliche Tipps, hilfreiche Werkzeuge und Methoden, spannende Informationen und interessante Lektüre.

Durch die zwei Jahre unseres Projekts, einer Zeit voller Reisen in andere Länder, in andere Schulen, in andere Organisationen unseres Netzwerks von Teach for All, habe ich persönlich besonders eins gelernt: Das Gefühl von Dankbarkeit und Gemeinschaft! Liebe Schulleitungen und Schulmanagementteams, liebe Tutorinnen und Tutoren, liebe Fellows und Alumni – ich danke euch herzlich für euren täglichen Einsatz! Und, lieber Yohann, let’s stay in touch!

Eva Maria Ritzenhoff, Managerin Öffentlicher Sektor & Kooperationen