#Digifellow Saskia Franke taucht mit ihren Schülerinnen und Schülern in die IT-Welt ein. Bei einem Workshop der Hacker School in Dortmund versuchten sich die Jugendlichen im Februar einmal selbst im Programmieren. Das ambitionierte Ziel dieses Wochenendes: eine funktionierende Website bauen, einen Roboter per Computer steuern oder Platinen programmieren. So gelingt die digitale Zukunftsgestaltung ganz nebenbei.

#HackerSchool: Nach zwei Tagen Roboter steuern, eine eigene Website bauen und Platinen programmieren.

Die Hacker School ist eine Initiative, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die digitale Welt und damit ihre gesamte Lebenswelt mitzugestalten. Das klingt fast wie ein typischer Politikersatz. Also anders: eine Menge aufgeschlossener Kids, egal welcher Herkunft und sozioökonomischer Backgrounds, treffen aufeinander. Sie kennen sich nicht. Weit und breit keine Eltern, dafür aber ein dickes Buffet im Hintergrund. Die Highlights: Windbeutel, Zimtschneckchen, Fruchtsäfte und viel frisches Obst. Der Plan: Völlig ahnungslose Menschen in ihren besten Entwicklungsjahren sollen innerhalb eines Wochenendes entweder eine funktionierende Website bauen, einen Roboter per Computer steuern oder Platinen (äh, bitte was?!) programmieren. Klingt unmöglich? Ist es aber nicht! Die Hacker School setzt genau das in etlichen deutschen Städten erfolgreich um. Das Credo? Jedes Kind soll mindestens einmal im Leben programmiert haben und so befähigt werden, die eigene digitale Zukunft mitzugestalten. SO geht Demokratie! #HackTheWorldaBetterPlace #TFDmeetsHackerSchool

Warum ist programmieren lernen wichtig? Das weiß nicht nur die deutsche IT-Branche sondern auch  Siri oder Alexa: Schülerinnen und Schüler müssen raus aus dem informationstechnischen Feudalzeitalter. Das Internet ist Neuland und Kanzlerin Angela Merkel lädt ein zur Eroberung.

Zurück zum Workshop: Die Kids wurden in Empfang genommen und die Eltern freundlich nach Hause geschickt. Zwecks Teambuilding staubten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Hacker School T-Shirt ab. Die Einführungszeremonie begann, die Kids fanden sich in einer der drei Gruppen zusammen (kleiner Reminder: Platinen, Roboter oder Website programmieren)Nach einer kurzen Einführung durch die ehrenamtlichen Helfer – allesamt hauptberufliche Superprogrammierer und –programmiererinnen – wurde das Buffet eröffnet.  Und dann ging es los: Die Kids durften an den Geräten herumprobieren, an kleinen Aufgaben tüfteln, sich selbst Projekte ausdenken und alle ihre kreativen Ideen in die Tat umsetzen. Zwischen Snacks und Computertastaturen ging es heiß her. Am Ende des ersten Tages wurde es Zeit für eine Zwischenbilanz: Was wollte man noch schaffen? Was hat geklappt? Was nicht? Und wo waren eigentlich die Windbeutel? So ging der erste Tag zu Ende.

Am zweiten Tag kannte man sich untereinander, die Kids liefen freudestrahlend aufeinander zu und begrüßte sich. Dann wieder ran an den Laptop und weiter programmieren. Zwischendurch immer wieder Erfolge („Frau Franke, gucken Sie mal! Wie finden Sie das?“) – und ab und zu völlige Ahnungslosigkeit (“Wie soll ich das denn machen?”). Schließlich: strahlende Gesichter – „Wollen Sie mal das Spiel spielen, das ich gerade programmiert habe?“ So ging das bis zum frühen Abend, als auf einmal schon die Eltern vor der Tür standen. Zum Abschluss durften alle Teilnehmer ihr Projekt vorstellen. Tobender Applaus seitens der Eltern und des Teams – diese Kids, Pioniere der Digitalisierung! Mit einer herzlichen Verabschiedung und einer weiteren Runde cooler Giveaways ging das Wochenende voller Pixel und Codes zu Ende.

Ich war überrascht, wie unfassbar hartnäckig alle Kids an ihren Projekten getüftelt haben. Wie schnell die Zeit vergehen kann und wie unglaublich stolz alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende nach Hause gingen. Sie wollen jetzt nicht nur einen eigenen 3D-Drucker, sondern auch noch eigene Platinen und Roboter. Und am wichtigsten: Sie haben gelernt, sich in kniffeligen Situationen auf sich selbst und die eigene Kreativität zu verlassen und auch mal zu tüfteln, anstatt direkt nach der Lösung eines Problems zu fragen.

Tipp: Aktuell kommt die Hacker School auch nach Hause! Bei der Hacker School@Home können Anfängerinnen und Anfänger sowie Fortgeschrittene im heimischen Wohnzimmer programmieren, knobeln und Kontakte knüpfen.

 

Im gemeinsam mit der RAG-Stiftung initiierten Projekt „Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter“ fördert Saskia Franke an der Reinoldi Sekundarschule in Dortmund seit 2019 vor allem die Medienkompetenzen von Schülerinnen und Schülern.