21. März 2023

Hamburger Schüler:innen entdecken Berlin

Revolution und Mauerfall: Hamburger Schüler:innen entdecken Berlin

Ein Beitrag von Yannik Seyerlein, 2021-Fellow

 
Pünktlich um 08:00 Uhr fanden sich die Schüler:innen der 7. und 8. Klasse der Schule Maretstraße aus Hamburg-Harburg an einem kalten, aber sonnigen Montagmorgen Ende Februar in ihrem Klassenraum ein. Die Aufregung aufgrund der bevorstehenden zweitägigen Fahrt nach Berlin wischte auch den letzten Schüler:innen schnell die Müdigkeit aus den Augen. Nachdem sichergestellt war, dass auch wirklich alle ihre Ausweise und Krankenversicherungskarten dabei hatten und im Anschluss die geltenden Regeln sowie die finale Agenda für die Berlin-Exkursion besprochen wurde, ging es mit insgesamt 19 Schüler:innen und zwei Begleitpersonen mit vollgepackten Rucksäcken durch das Phoenix-Viertel in Richtung Bahnhof Harburg. Nach einer kurzen S-Bahn-Fahrt erreichte die Gruppe den Hamburger Hauptbahnhof. Nach den Erwartungen gefragt, bestand bei der Schülerschaft schnell Einigung darüber, dass die Freizeit in Berlin an oberster Stelle steht. Aber auch die bevorstehenden Termine lösten große Vorfreude aus.
 

Unterkunft im ehemaligen Kloster

Nach einer kurzen Wartezeit rollte der Inter City Express schließlich ein, in dem die Gruppe ein halbes Abteil lautstark für sich beanspruchte. Ehe alle mitgebrachten Snacks aufgegessen waren, kam nach knapp zwei Stunden Fahrzeit schon der Zielort der Reisegruppe in Sicht. Vom Berliner Hauptbahnhof aus, war es nur eine kurze Busfahrt zum Three Little Pigs Hostel – ein ehemaliges Kloster – der Unterkunft für die Nacht.

 

Welchen Preis bist du bereit, für die eigene Freiheit zu zahlen?

Schneller Check-in, Zimmer beziehen und direkt weiter Richtung Magdalenenstraße, so lautete die Devise. Denn um 14 Uhr erwartete die Reisegruppe mit Herrn Tim Eisenlohr vor dem Stasi-Museum ein Zeitzeuge, der sich im jungen Alter von 14 Jahren dem damaligen Regime widersetzt hatte, indem er nicht nur aus der FDJ ausgetreten ist, sondern auch in der Umweltbibliothek auf Umweltprobleme in der DDR hinwies und die Regierung kritisch sah. Nach Besichtigung der Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ ging es in das große Gebäude in einen Workshopraum. Dort nahmen die SchülerInnen in Anlehnung an die Zustände zu Zeiten der DDR-Diktatur eine Güterabwägung vor, welchen Preis sie dafür bereit wären, für die eigene Freiheit zu zahlen.

Jugendliche vor der Ausstellung der Zeitzeugen in der Stadt, wo eine Person vor den Tafeln stehend etwas erklärt
Blick in das Innere der Reichstagskuppel, wo Schüler:innen durch die Gänge laufen
Eine Schülerin schreibt während eines Workshops das Wort „Mitbestimmung“ auf eine Karteikarte
Die Jugendlichen gehen durch das Denkmal für die ermordeten Juden
Die Gruppe am Checkpoint Charly
Bundestag und Vorplatz bei Sonnenlicht und blauem Himmel
Jugendliche vor der Ausstellung der Zeitzeugen in der Stadt
Die Gruppe bei der Ankunft im Berliner Hauptbahnhof auf dem Weg zum Ausgang
Abgeordneter des Reichstags in der Mitte eines Konferenzraumes, während er mit den Armen gestikulierend redet und an Tischen um ihn herum Schüler:innen an Tischen sitzen und zuhören

Im Anschluss an diesen Termin stand die ersehnte Freizeit in Berlin an, in der sich die Schüler:innen rund um den Alexanderplatz einen Eindruck von der pulsierenden Hauptstadt machen konnten. Vor dem Abendessen stand noch ein schneller Abstecher zum hell erleuchteten Brandenburger Tor ab, welches ein beliebtes Fotomotiv darstellte. Mit einem schmackhaften Döner im Bauch, ging es wohlgestärkt zu Fuß zurück zum Hostel.

Auf den Spuren der Geschichte: Checkpoint Charlie, Brandenburger Tor, Holocaust-Mahnmal

Nach einer mehr oder weniger langen Nacht, ging es nach einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet und einem Lunchpaket in der Hand gleich wieder zu Fuß los. Nach kurzem Zwischenstopp am Checkpoint Charlie, einem berühmten ehemaligen Grenzübergang, dem Brandenburger Tor bei Tag sowie dem Holcaust-Mahnmal stand ein Termin mit Vertretern des Abgeordneten des Harburger Wahlkreises Herrn Hakverdi an, bei dem die Schüler:innen ihre Fragen loswerden werden konnten. Am frühen Nachmittag konnte sich die Klasse im Zuge des abschließenden Kuppelbesuchs des Reichstagsgebäudes einen Eindruck von der Größe Berlins machen. Mit diesen vielen Eindrücken im Gepäck fuhr die Gruppe müde, aber voller neuer Eindrücke zurück in Richtung Harburg.

Unser Dank gilt Aurubis für die finanzielle Unterstützung der Fahrt, die diese erst möglich gemacht hat sowie der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Vermittlung des Zeitzeugen.

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