
Ulf Matysiak,
ehemaliger Geschäftsführer
Liebe Partner und Förderer von Teach First Deutschland, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
mit vielen von Ihnen haben wir im vergangenen Jahr einen regen Austausch gepflegt. Sie waren an unserer Seite in diesen letzten Monaten, die oft eine enorme Herausforderung für alle bei Teach First Deutschland bedeutet haben. Unter den Dingen, die uns Hoffnung gemacht haben, finden sich auch die Berichte unserer Fellows.
Gleichzeitig muss uns die allgemeine Entwicklung in Hinblick auf unsere Schülerinnen und Schüler wirklich besorgen. Viele von uns haben schon so manch schwierige Situation an Schulen erlebt – aber so etwas wie 2020 noch nicht. Alleine in Berlin ist die Jugendarbeitslosigkeit um 44% gestiegen; landesweit werden dringend benötigte Praktika für ganze Jahrgänge gestrichen; Mittlerer und Erster Schulabschluss werden in vielen Ländern in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander nicht geschrieben werden. All das hat noch völlig unabsehbaren Folgen für die Zukunftschancen vieler Schülerinnen und Schüler. Die Steine auf dem Weg unserer Kinder und Jugendlichen sind noch zahlreicher geworden.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie heute um Ihre Mitwirkung bitten. Von Seiten der Schulen gibt es mehr Interesse an Fellows denn je. Konkrete Unterstützung und pragmatisches Zupacken sind das Gebot der Stunde, um möglichst viele Schülerinnen und Schüler erreichen zu können. Insgesamt könnten wir in diesem Jahr 160 Fellows in Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg, NRW, Sachsen und Schleswig-Holstein einsetzen. Nun drängt die Zeit, diese Menschen auch für eine Arbeit an einer Schule zu gewinnen. Wir bitten Sie daher, sofern Ihnen das möglich ist, unserem beigefügten Bewerbungsaufruf zu mehr Reichweite zu verhelfen. Auch freuen wir uns, wenn Sie uns Menschen aus ihrem persönlichen oder beruflichen Umfeld empfehlen, die Sie potenziell für eine oder einen Fellow für die Klasse 2021 halten.
Nicht zuletzt möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich für Ihre Unterstützung – insbesondere auch in den zurückliegenden Monaten der Pandemie – bedanken. Ohne Sie an unserer Seite könnten wir nicht annähernd so optimistisch auf das kommende Schuljahr und die nächste Recruitingsaison blicken. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Ihnen und unseren Fellows und Alumni auch in den vor uns liegenden Monaten weiter eine gestaltende Rolle in der Pandemie einnehmen können.
Herzliche Grüße
Ihr Ulf Matysiak
Neben den neuen Fellows, die ins Leadership-Programm starten, hat das Team auch intern Zuwachs bekommen. Christina Poultourtzidou ist seit Dezember 2020 neue Bereichsleiterin Recruiting und Auswahl.
Warum arbeitest Du bei TFD?
Ich komme selber aus einer Nicht-Akademiker-Familie und hatte in meiner eigenen Bildungsbiografie extrem großes Glück: Denn ich habe nicht nur von meinen Eltern die vollste Unterstützung dafür erhalten, meinen ganz eigenen Weg zu gehen, mir sind auf meinem Weg auch viele Personen begegnet, die mich extrem gefördert haben. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass wir alle auf unseren Wegen Menschen begegnen, die uns unterstützen, Mut zusprechen und in uns das volle Potential sehen, das jede und jeder von uns hat.
Dein Weg zu uns?
Gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen habe ich während meines Master-Studiums den „Rock Your Life“ Standort an der Universität Lüneburg gegründet, die einen ähnlichen Ansatz wie TFD verfolgen, und mich für Bildungsgerechtigkeit eingesetzt. Nach meinem Studium habe ich in verschiedenen HR-Funktionen Erfahrung in den unterschiedlichsten Unternehmen gesammelt. Und dann hat die Anzeige von TFD letzten Sommer ganz zufällig (vielleicht könnte man von Schicksal sprechen) meinen Weg gekreuzt. Und hier bin ich nun 😊
Dein Wunsch für den Fellowjahrgang 2021?
Ich weiß, dass die Schülerinnen und Schüler es in diesen pandemischen Zeiten noch einmal schwieriger haben als normalerweise, und dass sich dies auch auf die Arbeit der Fellows auswirkt. Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass wir trotz der Pandemie in der Lage sein werden, viele hochmotivierte Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen dafür zu begeistern, Fellows zu werden. Denn gerade in Krisen rücken die Menschen näher zusammen und setzen sich für gemeinsame Ziele, wie mehr Bildungsgerechtigkeit, ein! Deswegen möchte ich Ulf Matysiaks Aufruf noch einmal unterstreichen und bitte Sie darum, in Ihrem Umfeld Menschen anzusprechen, die Ihrer Meinung nach das Potenzial zum Fellow haben.

Christina Poultourtzidou
Leiterin Recruiting & Auswahl
Ist Demokratie lernbar? Ja!
Jugendliche aller Hintergründe über ein Jahr lang für Demokratie zu begeistern und sie für eigenes politisches und zivilgesellschaftliches Engagement zu motivieren – das ist das Ziel “der Verfassungsschüler”.
In diesem Jahr starten “Die Verfassungsschüler” in die nächste Runde. Als Modellprojekt schon 2018 an zwei Standorten in Deutschland durchgeführt, freuen wir uns besonders, in den nächsten drei Jahren weiter mit engagierten Fellows für mehr Demokratiebildung an Brennpunktschulen zu sorgen. Fünfzehn bis zwanzig der neuen Fellows werden ab Sommer als sogenannte Demokratiescouts Jugendliche in spannenden Workshops und Exkursionen für demokratische Werte und politisches oder zivilgesellschaftliches Engagement begeistern.
Schülerinnen und Schüler, die am Projekt teilnehmen, setzen sich wöchentlich mit den Themen demokratische Werte, Verfassung, Grundrechte und Partizipation auseinander. Sie nehmen an spannenden Workshops, Exkursionen und Veranstaltungen teil, in denen Wissen, Praxis und Erlebnis kombiniert werden. So werden sie im Bereich Demokratie und Partizipation gestärkt und unterstützt und zu „Verfassungsschülern“ ausgebildet, um sie dann in ein eigenständiges und langfristiges Engagement zu führen.
Das Projekt „Die Verfassungsschüler“ wird im Rahmen einer öffentlichen Zuwendung vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. 2017 entwickelte Suat Yilmaz, zuvor stellvertretender Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen/Bocholt/Recklinghausen und seit 2018 Leiter der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW, die Idee zum Projekt „Die Verfassungsschüler“. Ab Sommer wird das Projekt nun in drei Bundesländern weitergeführt.
Einen ersten Eindruck bietet der Blogbeitrag zum Modellprojekt oder dieses kurze Video:
Hier geht’s zum Briefing mit allen Infos rund um das Projekt: