1. Dezember 2022

Weihnachten 2022

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr. Gemeinsam konnten wir mehr als 10.000 Schüler:innen durch dieses bewegende Jahr begleiten, ihre Stärken stärken und Potentiale entfalten. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir mit unseren Fellows, Alumni:ae sowie unseren Partner- und Förderer:innen und Unterstützer:innen viele starke Menschen an unserer Seite haben, damit Schule auch im nächsten Jahr für alle Kinder und Jugendlichen unter einem guten Stern beginnen kann. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben erholsame und besinnliche Feiertage.

„Mein aufrichtiger Dank gilt all den großartigen Menschen in unserem Netzwerk, die in besonders herausfordernden Zeiten weiter eng an unserer Seite stehen. Sie alle gemeinsam bilden den guten Stern, unter dem wir im neuen Jahr maximale Wirkung für unsere Schüler:innen entfalten können.“

Sonja Köpke
Geschäftsführerin von Teach First Deutschland

Portrait von der Geschäftsführerin von Teach First Deutschland Sonja Köpke, auf dem sie offen in die Kamera lacht

Vor einem Jahr dachte wohl niemand, dass neben der Pandemie weitere große Herausforderungen unsere Gesellschaft entscheidend verändern werden. Kinder und Jugendliche sind von diesen Veränderungen besonders betroffen. Es ist schwierig, in einem als unsicher empfundenen Umfeld die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und so die eigene Persönlichkeit zu formen. Fellows leisten hier unschätzbar viel, indem sie Schülerinnen und Schüler individuell durch diese Zeit begleiten und sie fördern.

Berlin-Fellows 2022 Alexander Petrenko und Keewai Wong im Gespräch im großen Raum des Berliner Büros
Hamburger Fellow 2022 Florian Schnee bei der Übung „Rücken stärken“ in Hamburg
Berlin-Fellow 2022 Helen Schulze beim MIcroteaching während der HoLTs im Berliner Büro
Sachsen-Fellows 2022 Eva Stoelzel und Jonathan Liebers beschreiben bei einem Workshop Plakate auf einem Whiteboard, wobei das Board längs das Bild teilt und die Personen jeweils in einer Bildhälfte auf das Board schreiben
Die Süd-Fellows 2022 Tabea Klassen und Corina Zderka, die lachend in einem Workshopraum sitzen
Die Fellows des Jahrgangs 2022 bei den Hands On Leadership Trainings (HOLT) im vergangenen September. Die zweimal jährlich stattfindenden Fortbildungen bereiten Fellows auf den Einsatz in Schule vor: hier wird Leadership durch Praxisbeispiele erfahrbar und Fellows erhalten die Möglichkeit, sich miteinander zu vernetzen. Die HOLTs sind Bestandteil des Qualifizierungsprogramm innerhalb des Leadership Trainings, zu dem auch der Online-Campus, die Sommerakademie und einsatzbegleitende Fortbildungen gehören.

„Auch heute noch sind in Deutschland Bildungserfolg und soziale Herkunft eng miteinander verknüpft. Zusammen mit starken Förderpartner:innen wie Teach First Deutschland möchten wir Veränderungen herbeiführen.“

Friederike Behrends
Vorsitzende der Geschäftsführung
Deutsche Postcode Lotterie

Portrait von Friederike Behrends
Portrait von Susanne Springer

"Teach First Deutschland kann neben der Wissensvermittlung, die in der Schule im Vordergrund steht, einen großen Beitrag zur Ausbildung der sozialen Kompetenz der Schüler:innen und Lehrenden beitragen."

Susanne Springer
Leiterin Kommunikation und Marketing
Semper Oper

„Jedes Kind hat Talente und Stärken, nicht immer sind diese aber die “klassischen Schulfächer” wie Mathe, Englisch oder Deutsch.“

Simon Holling
Privatspender

Portrait von Simon Holling
Portrait von Dr. David Seibert

„Fellows sind täglich mit der Chancenungleichheit ihrer Schüler:innen konfrontiert. Die Fellows tragen dazu bei, dass diese akut und auch systemisch abgemildert wird."

Dr. David Seibert
Programm-Manager bei Teach First Deutschland

Weihnachten bietet eine Möglichkeit, im Kreis der Liebsten zur Ruhe zu kommen, das hinter uns liegende Jahr zu reflektieren und auf das kommende Jahr zu blicken. Bei Teach First Deutschland schaffen wir mit den Fellows und Schüler:innen ganz bewusst auch Reflexionsräume, in denen Emotionen und Bedürfnisse eine wichtige Beachtung finden. In herausfordernden Zeiten wie diesen, brauchen wir Menschen, die Verantwortung übernehmen und den Mut haben, über das, was sie bewegt, zu sprechen, miteinander in den Dialog zu gehen und positive Veränderungen voranzutreiben. Weil wir glauben, dass es wertvoll ist, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, haben wir als kleine Reflexion für die kommenden Weihnachtstage den Text „Versammlung der Gefühle“ von Gisela Rieger ausgewählt, den wir mit der freundlichen Erlaubnis der Autorin hier mit Ihnen teilen dürfen. Eine gute Lektüre Ihnen!

Versammlung der Gefühle

Von Gisela Rieger

Vor langer, langer Zeit wurden die Gefühle geschaffen, um in den Menschen zu wohnen. Ihre Bestimmung war es, den Menschen zu einem sinnvollen, glücklichen und erfüllten Leben zu verhelfen. Die Gefühle hatten ihre eigene Rangfolge und jeder wusste um seinen Platz und seine Bestimmung. Die Liebe war das größte Gefühl; sie hatte für jeden ein offenes Ohr. Dicht bei der Liebe stand die Dankbarkeit; diese stärkte die Zufriedenheit.

Lange Zeit lebten alle Gefühle harmonisch miteinander. Wurde die Sorge zu groß, kam umgehend die Zuversicht zur Hilfe. Dem großen Kummer half der Trost, ebenso wurde die Schwere von der Leichtigkeit zurückgedrängt. In diesem Sinne halfen sich alle Gefühle gegenseitig, wenn sie gebraucht wurden.

Unterteilung der Gefühle in positiv und negativ

Eines Tages stellten sie fest, dass sie ihre Aufgaben kaum mehr bewältigen konnten. Manche Gefühle wurden immer öfter von den Menschen unterdrückt und kamen seltener zum Vorschein. Andere hingegen bekamen mehr Macht als ihnen lieb war. Die Menschen erstellten zwei Kategorien für ihre Emotionen und unterteilten diese in »positive« und »negative« Gefühle. Das Materielle, Laute und Schnelle bekam einen immer größeren Stellenwert. Hass, Wut, Neid, Ärger, Eifersucht, Gier, Angst und Sorge … wurden stärker und breiteten sich in den Menschen aus.

Wenn Gefühle aus dem Gleichgewicht geraten

Die bislang positiven Gefühle wurden immer weniger wahrgenommen. Sätze wie: »Geiz ist geil«, »Liebe macht blind«, »Zeit ist Geld«, zogen immer größere Kreise. Trotz allergrößter Anstrengungen wurden die Gefühle Liebe, Dankbarkeit, Glück, Freude, Leichtigkeit … immer mehr verdrängt. Das Gleichgewicht unter den Gefühlen stimmte nicht mehr. Angst und Verzweiflung erhielten immer mehr Raum, die Traurigkeit weinte viele Stunden, die Wut verwandelte sich in Hass.

Lange Zeit lebten alle Gefühle harmonisch miteinander. Wurde die Sorge zu groß, kam umgehend die Zuversicht zur Hilfe.“

Einberufung aller Gefühle

Als alle Gefühle restlos überfordert waren, sprachen die Hoffnung und die Zuversicht ein Machtwort. Eine Versammlung aller Gefühle wurde einberufen. Geraume Zeit beratschlagten sie, wie sie wieder in Einklang leben könnten und erstellten folgenden Plan:

  • Die Liebe soll wieder das stärkste und mächtigste Gefühl sein, denn alles, was mit Liebe geschieht, ist immer gut!
  • Die Dankbarkeit erhielt auch mehr Raum, denn wenn man dankbar ist, zieht man immer mehr an, für das man dankbar sein darf.
  • Die Hoffnung bekam wieder ihren Platz, denn wenn man hoffen kann, gibt man nicht so schnell auf.
  • Das Glück, die Freude und die Leichtigkeit bekamen wieder ihren bedeutenden Stellenwert und umarmten sich innig.
  • Die Traurigkeit war müde und durfte sich zurückziehen, mit der Erkenntnis, wichtig zu sein. Denn nur wer zur Trauer fähig ist, ist auch fähig zur Liebe und zum Glücklichsein.
  • Die Angst und die Sorge durften in den Hintergrund treten. Sie wussten, dass sie, wenn sie gebraucht wurden, um den Menschen vor Schlimmerem zu bewahren, schnell zum Einsatz kommen würden.
  • Die Verzweiflung begnügte sich mit einem kleinen Plätzchen am Rande.

Gefühle wahrnehmen und jedem Gefühl seinen angemessenen Platz lassen

Als alle Gefühle wieder im Einklang waren, trat der Hass hervor. Mit einem zufriedenen Lächeln umarmte er die Liebe, sowie alle anderen Gefühle und sprach: »Ich habe viel zu lange auf dieser Welt regiert, schon lange möchte ich gehen. Nun, da die Harmonie wieder eingekehrt ist, kann ich endlich in Frieden ziehen. Lebt wohl!«

Die Weisheit sprach das Schlusswort: »Wenn der Mensch es zulässt, seine Gefühle wahrzunehmen und jedem Gefühl seinen angemessenen Platz lässt, wird er erkennen, dass das Leben ein Geschenk ist einzigartig und wunderschön!«

Damit wir auch in kommenenden Jahr für Schülerinnen und Schüler da sein können: 

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